Die "Fröbel-Spur" in Bad Blankenburg und der Weg nach Keilhau


Wir beginnen unseren Rundgang am Bahnhof Bad Blankenburg und gehen links (westwärts) zur Schwarzabrücke. Rechts, gegenüber dem ehemaligen Bahnhofshotel (1903) befindet sich die "Pulvermühle".


Ehemalige "Pulvermühle"

 

Die "Pulvermühle" explodierte 1817 mit 36 Zentnern Militärpulver.

 

Mitte Januar 1837 siedelte Fröbel von Keilhau nach Blankenburg über und hatte seinen Hausstand hier an der Schwarzabrücke - Ecke Prießnitzstraße bis Juni 1846.

In Blankenburg widmete er sich mehr der Kleinkindererziehung. Ergebnis war 1840 die Gründung des "Allgemeinen Deutschen Kindergartens".


Nun gehen wir über die Schwarzabrücke und links in die Schwarzburger Straße (Bahnübergang), 200 Meter weiter rechts sehen Sie das "Fröbeldenkmal".


"Fröbeldenkmal"

 

Das "Fröbeldenkmal" befindet sich an der Ecke Schwarzburger Straße / Fröbelstraße. Es wurde 1882 zum 100. Geburtstag des Pädagogen eingeweiht.


Nun gehen wir links über die Badebrücke zum Mineralbrunnen, dahinter sehen Sie das "Fröbeldenkmal" Würfel, Walze, Kugel.


"Fröbeldenkmal" Würfel, Walze, Kugel

 

Dieses Denkmal befindet sich im Park am Freibad. Hier veranstaltete Friedrich Fröbel seine Kindergartenspiele. Das Denkmal wurde 1840 eingeweiht.

 

Auf der "Erleninsel" stand einst die "Kaltwasserkuranstalt" mit Sturzbad, Wellenbad, Kräuterbad, Ruheräumen und Konversationsraum. Einst befand sich hier die Stadtbücherei und Gaststätte "Badewäldchen". Zu DDR-Zeiten wurde die Einrichtung abgerissen.


Wir gehen zur "Mineral-Trink-Quelle" zurück, dann über die hölzerne Schwarzabrücke, zum Fußgängerübergang Schwarzburger Straße und gegenüber in die Fröbelstraße. An der "Fröbeleiche" (500 Jahre) rechts biegen wir in die Middendorffstraße ein.

 

80 m weiter rechts befindet sich die "Schmiedeknechteiche". Vor dem Bahndamm links gehen Sie in die Langethalstraße, in der sich Villen aus den Jahren 1907/08 befinden. Die Baropstraße links ist wohl die kürzeste Straße in Bad Blankenburg, nur ein paar Schritte lang.

 

Wir gehen rechts durch den Eisenbahntunnel und wieder rechts am Bahndamm entlang, an den Eichen links zur Bahnhofstraße, dann links weiter.


Fröbels "Geschäftshaus" (Tafel) 

 

Das Haus in der Bahnhofstraße 10 wurde am 1. Mai 1837 eröffnet. Hier wurden die nach Fröbels Entwürfen und von Blankenburger Frauen und Handwerkern angefertigten Spielgaben (Bälle, Kugeln, Würfel) zu Spielen zusammengestellt, verpackt und verschickt. 

Gehilfen waren u. a. der Keilhauer Lehrersohn Bock, der Schweizer Gyger und der Zeichner Unger, welcher auch die Zeichnungen zu Fröbels "Mutter-, Spiel- und Koseliedern" schuf.

Die umfangreichen Holzspielzeuge fertigte der Blankenburger Tischlermeister Löhn an. Ende 1850 war der Absatz der Spielwaren sehr gering.


Wir gehen 30 m weiter links in die Georgstraße, dann 100 m weiter rechts in die Bähringstraße.  


Fröbelhaus / Fröbel-Kindergarten

Bähringstraße

 

"Kommt, lasst uns unsern Kindern leben."

Dieser Spruch ziert den Kindergarten "Fröbelhaus". Grundsteinlegung war 1900, Einweihung 1908 als Kindergarten, Fröbelmuseum, Erholungsstätte für Kindergärtnerinnen, Mütterschulung und Fortbildungsstätte für Erzieherinnen des In- und Auslandes. Errichtet wurde das Gebäude durch Spendengelder. 


Wir gehen über die Brücke, dann geradeaus zur Unteren Mauergasse rechts.


Gedenkstein für Wilhelmine Fröbel

 

Der "Alte Gottesacker" wurde 1589 (166 Opfer durch die Pest) ehemals außerhalb der Stadt angelegt. Fröbels erste Frau Charlotte Wilhelmine Henriette, geb. Hoffmeister, (1780 - 1839) stirbt am 13. Mai 1839. Ihr Grab auf dem "Pestfriedhof" ist nur alten Blankenburgern bekannt. Der jetzige Gedenkstein befindet sich am oberen Rand des Geländes zur Esplanade.


Wir biegen jetzt an der Drogerie Greiner wieder rechts in die Untere Marktstraße ein und laufen in Richtung Marktplatz.


Magazin

 

Ende 1850 zwangen die Absatzschwierigkeiten zur Aufgabe des Geschäftshauses. Es blieb damals nur der Umzug in die Untere Marktstraße 10. Hier in der ehemaligen "Straubelschen Wohnung", neben der "Hof-Drogerie Greiner", diente nur ein Zimmer als Magazin.


Wir gehen geradeaus weiter zum Markt.


Rathaus mit Fröbelsaal

 

Am 28. Juni 1840, an dem Tag, an welchem Deutschland die 400-Jahr-Feier der Gutenbergschen Druckkunst festlich beging, begründete Friedrich Fröbel im Rathaussaal den "Allgemeinen Deutschen Kindergarten".

Nach Anmeldung kann man im Rathaus die Museumsstuben besichtigen.


Wir gehen quer über den Marktplatz zum "Haus über dem Keller".


Fröbelmuseum

 

Hier, im "Haus über dem Keller", wurde im Juni 1839 eine "Spiel- und Beschäftigungsanstalt" eingerichtet. Auf der Terrasse (jetzt Esplanade) legte Fröbel mit den Kindern den "Garten für Kinder" an.

Anlässlich des 200. Geburtstages von F. W. A. Fröbel wurde am 22. April 1982 das Fröbelmuseum, neu gestaltet, der Öffentlichkeit übergeben.

Ein kleineres Museum bestand einst "Am Goldberg" im Dachgeschoss des ehemaligen "Silentarium" beim Gärtner Opitsch.


Hier, am Fröbelmuseum auf der Esplanade, beginnt auch der "Fröbel-Wanderweg" nach Keilhau, welcher 6,2 km lang ist.


Der "Fröbel-Wanderweg" nach Keilhau

 

Wir gehen links die Treppen zur Konferenzhalle der "Evangelischen Allianz" aufwärts (Jahrestagung im August / Die Grabstätte der Anna von Wehling befindet sich rechts hinter dem Parkplatz des Allianzhauses.), dann über das "Geholpere" mit kurzem starken Anstieg empor und zum Burgweg geradeaus. Den Greifenstein lassen wir heute links liegen und wandern zu den Wiesen hinter der Burg, über uns die "Kesselberge". (Markierung bleibt "Würfel, Walze, Kugel" - rot.)

1926 wurde die Wegstrecke vom Blankenburger Zweigverein als "Fröbels Weg" benannt. Durch das eigene Klima an den Kalkhängen gedeihen hier seit über 300 Jahren die Walnussbäume und vereinzelt noch Lavendelstauden.

Herrliche Ausblicke in das Rinnetal und auf die Ausläufer des Thüringer Waldes begleiten uns auf dem Weg. Jedoch ist im Kalksteinbruch das Betreten und Schürfen verboten (Einsturzgefahr). Am Weg entdecken wir Enziane und Knabenkräuter (Naturschutzgebiet!).

Nun geht es eine Stunde auf südexponierten Hängen und Wegen an Kleingölitz (kleine Gaststätte) vorbei, Richtung "Fröbelblick". Hier oben auf dem "Fröbelblick" rief der verdienstvolle Pädagoge einst beim Anblick dieser Landschaft, einem Garten gleich: "Heureka, ich hab´s, Kindergarten soll die Einrichtung heißen!" Dieser Satz reformierte die pädagogische Welt schon vor über 160 Jahren von Blankenburg aus.

Auf Anregung des Pädagogen Alexander Hübener aus Keilhau wurde 1977 das "Fröbeldenkmal" von dem Bad Blankenburger Steinmetz Klaus Merboth geschaffen.

Wir gehen noch nicht zum "Baropturm", sondern steigen erst über den Pass (486 m NN) nördlich hinab nach Keilhau, in das "Schuldorf". Der Ort liegt auf dem "Oberen Buntsandstein" zwischen 320 - 380 m NN. Die Abgeschiedenheit dieses Tales bot die besten Voraussetzungen für den Aufbau einer Bildungs- und Erziehungsanstalt.

Das Dorf Keilhau wurde bereits 1072 erstmals erwähnt, Blankenburg "erst" 1267.

1817, aus Griesheim kommend, eröffnete Fröbel hier seine "Allgemeine Deutsche Erziehungsanstalt". Im "Unterhaus" gibt es die Ausstellung "Zu Fröbels Zeiten".

Seit 1956 befindet sich hier eine Sprachheilschule. Anmeldungen für den Besuch bitte im Sekretariat der "Staatlichen Förderschule für Sprachbehinderte" in Keilhau unter 03672/413382.

Nach dem Besuch des Schulmuseums gehen wir noch auf den historischen Keilhauer Friedhof, wo u. a. Barop, Middendorff und Langethal, die Wegbegleiter Fröbels, ihre letzte Ruhe fanden.

Ein Besuch der Kirche wäre zu empfehlen (Anmeldung).

Unser Weg führt nun hinter der Einrichtung bergauf zum "Fröbeldenkmal".

Hier nahm Fröbel "Abschied" von seiner Arbeit mit der reiferen Jugend und widmete sich dem Vorschulalter.

Weiter geht es steil aufwärts zur "Bismarck-Feuersäule" (1899) auf dem Kolmberg. Auf zerfahrenen Waldwegen (NSG) geht es südlich zum "Baropturm" (1878) auf 503 m NN.

Ein Teil des Weges wurde jetzt von Schülern der Sprachheilschule dem Pädagogen Herrn Alexander Hübener aus Keilhau gewidmet. Hier auf dem "Steiger" genießt man über den Baumwipfeln eine herrliche freie Aussicht.

Der "Baropturm" wude als Zeichen des Dankes und zu Ehren der 50-jährigen Tätigkeit  Johannes Arnold Barops von den ehemaligen erfolgreichen "Keilhauern" zu Pfingsten 1878 eingeweiht. In der Turmstube erfolgte der Aufruf zum Bau des Turmes.

Nach dem Rundblick vom Turm (Inselsberg im Westen, Leuchtenburg im Saaletal) geht es zurück zum "Fröbelblick". Hier wandern wir auf dem Kamm der "Gölitz- und Kesselwände" bis zur "Kesselwarte". Markierung ist hier nur nur noch der "Rote Strich", ab der "Kesselwarte" folgen wir dem "Roten Punkt" bergab bis Bad Blankenburg.

Die Gesamtstrecke beträgt ca. 14,5 km. Mit 521 m ist der "Kesselberg" der höchste Punkt. Die Markierung des gesamten Rundweges als pädagogischer Lehrpfad mit dem Fröbel-Zeichen "Würfel, Walze, Kugel" ist vorgesehen.

Durch den "Thüringer-Wald-Verein Bad Blankenburg" wurden ab dem "Fröbelmuseum" Informationstafeln aufgestellt.

 

Weglänge: Vom Marktplatz Bad Blankenburg bis Keilhau ca. 6,5 km

                 Gesamtlänge ca. 14,5 km

Höhenunterschied: 256 m Steigung bis zum "Fröbelblick"

                 Gesamtsteigung 500 m, Abstieg insgesamt 500 m

 

Verlauf: Marktplatz, Fröbelmuseum, Konferenzhalle, Burgweg, Parkplatz hinter der Burg, Wiesenweg nach Kleingölitz, Steinbruch, Fröbelblick, Schule Keilhau, Historischer Friedhof, Schule, Fröbeldenkmal, Bismarck-Feuersäule, Baropturm, Fröbelblick, Weg über die Gölitz- und Kesselwände, Kesselwarte, Abstieg durch den "Kessel" zur Herberge der Pfadfinder, Steingraben, Jesuborn-Quelle, Zeigerheimer Weg, Untere Marktstraße.

 

 

Diese Seite wurde erstellt mit freundlicher Genehmigung des "Thüringer-Wald-Verein 1880 e.V.".

 

Wir bedanken uns bei Herrn Theile für die umfangreiche Zuarbeit.